Übergabe "Siegel Kommunale IT-Sicherheit" an Markt Burghaslach

Der Markt Burghaslach hat das Siegel „Kommunale IT-Sicherheit" des LSI erworben. Ein auf die Größe der Organisation angepasster Basisschutz der IT-Systeme ist damit erreicht. Der Präsident des LSI, Daniel Kleffel, übergab am 19.10.2020 die Siegelurkunde an den 1. Bürgermeister des Marktes Burghaslach, Herrn Armin Luther. „Daten der Bürgerinnen und Bürger sind ein höchst schützenswertes Gut. In Burghaslach wird es als selbstverständlich erachtet, notwendige Anstrengungen zum Schutz dieser Daten zu unternehmen und die Verwaltung vor IT-Angriffen zu schützen", stellte Herr Kleffel dabei fest. Grundlage für die Erteilung des Siegels ist eine aktuelle Zertifizierung nach dem Standard ISIS12. Burghaslach ist ein vorbildliches Beispiel dafür, dass auch kleine Kommunen organisatorische und technische Maßnahmen zur Steigerung der Informationssicherheit umsetzen können.

Schadprogramme stellen eine große Bedrohung für Behörden ebenso wie für Unternehmen und Privatanwender dar. Jede Organisation, die für ihre Abläufe von einer funktionsfähigen IT abhängig ist, muss sich vor Datendiebstahl, Datenveränderungen oder Sabotageakten, die zum Ausfall der notwendigen IT-Prozesse führen, schützen. Durch die einfache Verfügbarkeit baukastenartig zusammenstellbarer Schadprogramme verlieren klassische Abwehrmaßnahmen aber mehr und mehr an Wirksamkeit. IT-Sicherheit muss deshalb als Ge-samtkonzept verstanden und umgesetzt werden. Bürgerinnen und Bürger erwarten und haben Anspruch darauf, dass mit ihren Daten in der öffentlichen Verwaltung sicher umgegangen wird und diese vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden. Die Kommunen haben hier eine Schlüsselstellung. Das Bayerische E-Government-Gesetz verpflichtet deshalb Kommunen ebenso wie alle anderen Behörden des Freistaats zur Einführung von Informationssicherheitskonzepten. Solche auf die Gegebenheiten vor Ort angepasste Konzepte haben dabei den systematischen Schutz der drei Grundwerte der Informationssicherheit – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – sicherzustellen.

Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) unterstützt die bayerischen Kommunen mit dem „Siegel Kommunale IT-Sicherheit". Mit Erwerb des Siegels können die Kommunen die hohen Anfangshürden bei den Anforderungen an die IT-Sicherheit nehmen und einen großen Schritt in Richtung eines nachhaltigen Cyberschutzes gehen. Das Siegel bietet den bayerischen Kommunen Orientierung bei der Erstellung eines Informationssicherheitskonzeptes. Darüber hinaus begleitet und berät das LSI die bayerischen Kommunen bei der Umsetzung der hierfür notwendigen Maßnahmen.

Bayern hat mit dem LSI als erstes Bundesland eine eigenständige IT-Sicherheitsbehörde gegründet. Eine der Kernaufgaben des LSI in Nürnberg mit seinen Außenstellen in Würzburg und Bad Neustadt a.d.Saale ist der Schutz und die Gefahrenabwehr für staatliche IT-Systeme. Als kompetente Institution berät und unterstützt das LSI als weiteren Schwerpunkt die Kommunen und öffentliche Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäuser und kommunale Wasserversorger in allen IT-Sicherheitsfragen rund um die Digitalisierung. Bei regionalen IT-Sicherheitskonferenzen, Informationsveranstaltungen und anlassbezogenen, individuellen Beratungsterminen sensibilisieren die IT-Sicherheitsexperten des LSI insbesondere Kommunen hinsichtlich bestehender Risiken der digitalen Welt bei der Ausübung ihrer Verwaltungstätigkeit. Die Zahl der LSI-Mitarbeiter soll von aktuell fast 100 auf 200 IT-Experten erhöht werden. Die Angebote des LSI werden rege in Anspruch genommen.

Siegelübergabe an Markt Burghaslach
v.l.n.r.: 2. Bürgermeisterin Ruth Finster, 1. Bürgermeister Armin Luther, 3. Bürgermeister Helmut Wiesinger, Daniel Kleffel (LSI), Reiner Schmidt (LSI), Frieda Grau (Datenschutzbeauftragte Markt Burghaslach), Johannes Steinbrecher (Kämmerer und IT-Sicherheitsbeauftragter Markt Burghaslach)